Salzburg
Auslandseinsatz in Salzburg
Von Mathis Geyer
Meine Zeit in Salzburg hätte nicht schöner verlaufen können, ich hatte zwar im Vergleich zu Deutschland deutlich längere Dienste mit 12h von 6:30-18:30 doch dadurch kam ich schnell auf meine Wochenarbeitszeit und hatte dadurch maximal 4 Dienste in einer Woche, den Rest der Woche konnte ich meine Freizeit genießen was bei Temperaturen von mindestens 25 Grad mir nicht schwergefallen ist.
Ich befand mich für die Dauer meines Praktikums auf einer Neurologischen Sonderklasse Station -> Sonderklasse ist dasselbe wie eine Privatstation in Deutschland, wir hätten bis zu 13 Patienten auf unserer Station aufnehmen können meist hatten wir aber zu dritt nur bis zu neun Patienten zu versorgen.
Wir hatten einige Lumbalpunktionen und zu dem Zeitpunkt viele Palliative Fälle zu versorgen, ein Problem, welches in Salzburg sehr verbreitet ist, ist das eher mäßige Entlassmanagment so hatten wir auch einige Patienten nur aufgrund einer Sozialen Indikation bei uns auf Station liegen für mehrere Wochen die eigentlich nicht mehr in einem Akutkrankenhaus sinnvoll untergebracht waren.
Das interessanteste was ich gelernt habe was, dass es in Österreich mehr als 4 verschiedene Pflegeberufe gibt- diese haben natürlich unterschiedliche Kompetenzen. Kompetenzen, die ich einerseits so erwartet hatte, so dürfen in Österreich die Diplom Krankenpfleger und die studierten Pflegekräfte von der FH (Beide Berufsbilder gehören zum „gehobenen Dienst" -nicht verbeamtet) Blut abnehmen und Venenverweilkanülen legen. Aber auch Transfusionsprodukte verabreichen.
Die Diplom Ausbildung wird noch bis 2024 durchgeführt und danach soll es nur noch die Pflegekräfte von der FH geben die ihre Ausbildung bzw. ihr Studium in 3-5 Jahren dual abschließen- je nach Voll oder Teilzeit.
Des Weiteren gibt es den Pflegefachassistenten die es erst seit 2016 gibt die ihre Ausbildung in 2 Jahren abgeschlossen haben und die Pflegeassistenten die ihre Ausbildung in 1-1,5 Jahren ihre Ausbildung beenden- je nach Ausbildungsbetrieb).
Dadurch, dass ich im Vergleich zu Deutschland deutlich weniger gearbeitet habe und mehr Freizeit hatte, denke ich es würde den Job attraktiver machen, wenn es Arbeitnehmern freisteht ob sie in 8 oder 12 h Schichten arbeiten wollen würden.
Ein Punkt, der dagegenspricht, ist die Frage ob man in 12h dauerhaft so konzentriert sein kann, wie man es sein muss.
Interessant war es auch zu sehen, dass Österreich zwar einen sehr lässigen Umgang mit dem Coronavirus gehabt hat- Maskenpflicht im Supermarkt und Bus ja aber nicht in Klamottengeschäften wie H&M, aber dennoch in gesamt Österreich die Infektionszahlen noch unter der Gesamtzahl von NRW lagen.
Ich denke aber, dass man das kann und wenn man die Wahl hat auch nur 8h Dienste zu machen es eine attraktive Option sein kann.
Ich kann jedem der die Möglichkeit hat an so einem Programm teilzunehmen es auch zu tuen.
Den neben neuen Arbeitserfahrungen lernt man eine neue Stadt und Kultur kennen und man kann sogar Freundschaften schließen.
Salzburg kann ich am Ende jedem nochmal ans Herz legen als Urlaubsziel- auch wenn die Stadt vergleichsweise sehr teuer sein kann.
