Schulleitung
Dipl.-Pflegewissenschaftler (FH), M. A.
Die vorliegenden Leitlinien haben als Grundlage die Leitbilder der Träger der Schule und konkretisieren deren Aussagen für die Aus-, Fort- und Weiterbildung in Gesundheitsberufen. Sie wurden in einem zehnmonatigen Prozess, an dem die Mitarbeitenden der Karl Borromäus Schule beteiligt waren, im Jahr 2016 erstellt und am 26.01.2017 von den Gesellschaftern der Schule verabschiedet. Der Anlass des Entwicklungsprozesses war, im Dialog mit Trägern, Schulleitung und Kollegium das Selbstverständnis der Schule zu formulieren und damit eine verbindliche Grundlage für die strategische Ausrichtung und zukünftige Organisationsentwicklung zu geben. Die Leitlinien dienen gleichzeitig dazu, in der Außendarstellung allen möglichen Interessenten, z. B. den Auszubildenden, den externen Lehrkräften, den Kooperationspartnern in der praktischen Ausbildung, den Behörden und der Öffentlichkeit das Selbstverständnis der Einrichtung transparent zu machen.
Die Karl Borromäus Schule für Gesundheitsberufe gemeinnützige GmbH wurde im Jahr 2005 von verschiedenen regionalen katholischen Krankenhäusern gegründet, um eine zentrale Ausbildung in Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und (Kinder-) Krankenpflege in der Stadt Bonn und Umgebung anzubieten.
Die Idee war, eine Ausbildungsstätte zu schaffen, die auf der Basis des christlichen Menschenbildes qualitativ hochwertige, synergieeffiziente, wettbewerbsfähige und zukunftsorientierte Ausbildungsmöglichkeiten bietet. Die Schule steht in der Tradition ihrer Auftraggeber, der Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe und der Malteser Rhein-Sieg gGmbH. Beiden Trägern ist es von ihren Ursprüngen her ein zentrales Anliegen, sich respektvoll und solidarisch in den Dienst für Menschen zu stellen. Sie leitet die Auszubildenden an, ein unbedingtes „Ja zur Menschenwürde“ in ihrem Sprechen und Handeln zu leben und sich fachkundig und engagiert für Bedürftige einzusetzen, „weil Nähe zählt“.
Ergänzend zum ursprünglichen Auftrag zur Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege bzw. Gesundheits- und Kinderkrankenpflege und zur berufspädagogischen Weiterbildung Praxisanleitung im Gesundheitswesen werden seit 2006 der Ausbildungsgang Operationstechnische Assistenz und seit 2009 die einjährige Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflegeassistenz angeboten.
Damit soll einerseits dem wachsenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften in den Einrichtungen und Diensten des regionalen Gesundheitswesens entsprochen werden. Andererseits verfolgt die Schule das Anliegen, Menschen durch eine fundierte Ausbildung gute Voraussetzungen und Perspektiven auf dem Arbeitsmarkt zu verschaffen. Ziel ist es, eine selbstbewusste professionelle Identität und somit ein emanzipiertes und kritikfähiges berufliches Selbstverständnis zu fördern. In gleicher Weise werden die individuelle Persönlichkeitsentwicklung und die Übernahme von Selbstverantwortung unterstützt.
Die Karl Borromäus Schule versteht sich als eine moderne Bildungseinrichtung, die hohe Fachlichkeit auf der Basis der je aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse und Techniken vermittelt. Innovativ, kreativ und ideenreich fördert sie die Persönlichkeitsentwicklung der Auszubildenden und leistet ihren Beitrag zur Bewältigung der komplexen professionellen Anforderungen. Dabei hat sie den Anspruch, adäquate strukturelle Voraussetzungen (z. B. qualifiziertes Lehrpersonal, geeignete räumliche Bedingungen, anschauliches Unterrichtsmaterial etc.) zu schaffen und zielführende Prozesse (z. B. sorgfältige Auswahlverfahren, kompetenzorientierten Unterricht, aktive Lernförderung und Lernberatung, verantwortliche Leistungsbeurteilungen etc.) zu organisieren. Sie behält im Blick, dass es in der Ausbildung den Lernort Schule und den Lernort Praxis gibt und sie pflegt für eine lebendige Vernetzung die Kommunikation zwischen Lehrenden, Praxisanleitung und Pflegemanagement und Seelsorgern.
Die Schule ist offen für Auszubildende unterschiedlicher Religionen, Kulturen, Altersstufen und Bildungsvoraussetzungen. Sie schätzt Diversitäten in der Lerngemeinschaft grundsätzlich als einen Reichtum und als ein wichtiges Erfahrungs- und Reflexionsfeld für den Umgang mit der Verschiedenheit der Patienten/innen und Mitarbeitenden. Zugleich setzt sie als katholische Einrichtung voraus, dass die Auszubildenden die Werte des christlichen Menschenbildes teilen.
Bei allem Respekt vor der Verschiedenheit ist sich die Schule der Verantwortung bewusst, die sie gegenüber der vulnerablen Gruppe der Pflegebedürftigen besitzt und achtet während des gesamten Ausbildungsprozesses auf die Einschätzung der fachlichen und persönlichen Eignung der Auszubildenden.
Es gehört ausdrücklich zum Bildungskonzept der Schule, dass sich auch ihre Mitarbeitenden fachlich und didaktisch weiterentwickeln und ihre Potenziale gefördert werden. Es wird eine ausgewogene Balance zwischen persönlichen und kollegialen Bedürfnissen sowie zwischen Personalentwicklung und Organisationsentwicklung angestrebt.
Das Leben und Arbeiten in der Karl Borromäus Schule orientiert sich an Werten. Diese betreffen die Beziehungen zwischen den Auszubildenden, zwischen Auszubildenden und Mitarbeitenden, zwischen den Kollegen/innen untereinander, zwischen Kollegium und Schulleitung sowie zwischen den Lernorten Schule und Praxis. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Auszubildenden darin zu befähigen, diese Werte im schulischen und beruflichen Handeln wirksam werden zu lassen.
In dem Begriff der Wertschätzung sehen wir eine zentrale christliche Haltung, die den Umgang eines jeden mit sich selbst und anderen umfassend bestimmt.
Wertschätzung gründet auf der unbedingten Würde jedes Menschen und dem fundamentalen Vertrauen in seine positiven Eigenschaften (Akzeptanz). Sie achtet kulturelle, weltanschauliche und ethnische Vielfalt (Toleranz). Sie unterstützt Menschen bei der Entfaltung ihrer eigenen Persönlichkeit (Emanzipation) und Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens (Autonomie). Zugleich ist sie achtsam für die eigene und fremde Bedürftigkeit (Fürsorglichkeit) und engagiert sich aktiv für andere in Not (Solidarität).
Transparenz ist für uns eine wesentliche Voraussetzung des gegenseitigen Vertrauens. Zugleich achten wir darauf, dass notwendige Diskretion gewahrt und die Vertraulichkeit von Informationen respektiert werden. Daher ist es uns wichtig, je nach Bedeutung und Thema eine angemessene und verantwortbare Balance zwischen Offenheit und Diskretion zu finden. Unser Ziel ist, untereinander und zwischen allen Beteiligten so viel an Information auszutauschen, dass die Arbeitsprozesse optimal gefördert werden.
Für uns gilt, dass alles, was gesagt wird, wahr sein muss – und zugleich, dass nicht alles, was wahr ist, gesagt werden muss. Wir stehen aufrichtig Rede und Antwort und achten zugleich darauf, nach Möglichkeit niemanden zu verletzen. Wir sind uns bewusst, dass uns trotz aller Sorgfalt Unvollkommenheiten unterlaufen können und wir halten es für wichtig, Fehler offen anzusprechen und als Chance zum Lernen und zur Weiterentwicklung zu nutzen. Uns ist bewusst, dass es dazu der Bereitschaft bedarf, die eigene Position in Frage zu stellen und zu verändern.
Wir bewerten es als Grundlage unseres gemeinsamen Arbeitens, Weisungen, Vereinbarungen und Absprachen sorgfältig zu erfüllen. Unser Ziel ist es, dass Schulleitung und Kollegium, Mitarbeitende und Lernende in Schule und Praxisfeld zu ihrem Wort stehen und sich aufeinander verlassen können. Wir sprechen Abweichungen und Ausnahmen offen an, klären die Ursachen und Gründe und treffen lösungsorientiert weitere Vereinbarungen.
Uns ist es wichtig, bei unseren Entscheidungen nach Möglichkeit alle Betroffenen zu beteiligen. Wir fördern und fordern damit bei Mitarbeitenden und Lernenden ein hohes Maß an Engagement, Emanzipation, Mitbestimmung und Selbstverantwortung bei der Alltagsgestaltung und bei der Entwicklung von Projekten. Zugleich wissen wir, dass es Entscheidungen gibt, die aufgrund von Dringlichkeit oder Sachzwängen keinen Spielraum für eine diskursive Beteiligung zulassen.
Die aktuelle gesellschaftliche Entwicklung lässt erwarten, dass der Anteil pflegebedürftiger Menschen kontinuierlich zunehmen wird. Gleichzeitig gehen das Angebot an Pflegekräften und die Nachfrage nach einschlägigen Ausbildungsplätzen zurück. Die Karl Borromäus Schule stellt sich der gesellschaftspolitischen Aufgabe, die resultierende Versorgungslücke in der Region Bonn nachhaltig zu schließen.
Die Karl Borromäus Schule ist in der Region Bonn als eine hervorragende Bildungsstätte in verschiedenen Gesundheitsberufen bekannt. Ihr Name steht für ein Bildungskonzept, das fundiertes Fachwissen, technische Fertigkeiten und Methodenkompetenz mit ästhetischer und ethischer Bildung verbindet.
Mit unterschiedlichen Ausbildungsformaten und Qualifikationsniveaus wird sie der Verschiedenheit und Vielfalt der Interessenten und Auszubildenden, aber auch dem sich weiter ausdifferenzierenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften im Gesundheitswesen gerecht. Damit bietet sie Menschen verschiedenen Geschlechts und Alters, verschiedenartiger Kulturen und Bildungsvoraussetzungen und in unterschiedlichen Lebenssituationen die Möglichkeit zur Qualifikation. Sie ist bekannt für ihre tolerante und innovative Kultur.
Ihre Strukturen und Prozesse sind transparent und werden regelmäßig auf Qualität überprüft.
Die Karl Borromäus Schule gilt als ein verlässlicher und anerkannter Kooperationspartner im Netzwerk anderer Bildungsträger.
Schulleitung
Dipl.-Pflegewissenschaftler (FH), M. A.